Wer stellt in Istanbul die Weichen?
Vom 31.Mai bis 3.Juni trifft sich die selbsternannte Elite
von pony huetchen und Die Worschula
Die meisten Menschen haben noch nie etwas gehört von den “Bilder- bergern” oder der “Bilderberg-Konferenz” (bis 1960 “Bilderberg-Gruppe”). Das ist nicht verwunderlich, denn die Medien berichten nicht darüber.
Obwohl einige der mächtigsten Medienbosse immer wieder an den jährlich stattfindenden Treffen teilnehmen, steht in ihren Zeitungen kein Wort darüber. Alle möglichen Zusammenkünfte der Mächtigen werden ausführlich und mit großem Pressecorps bedacht. Nicht jedoch die Bilderberg-Konferenzen. Nur wenige, ausgewählte Journalisten sind zugelassen.
Die Teilnehmerliste und die offiziellen Tagesordnungspunkte werden laut Wikipedia der Presse zur Verfügung gestellt, aber die Presse hüllt sich in Schweigen.
Es gibt entsprechend wenige zuverlässige Informationen über dieses “Beisammensein”, das sich laut einer Aussage David Rockefellers 2003 als “informelles, privates Treffen” verstanden wissen will, das niemanden etwas angehe. Geheimnistuerei macht mißtrauisch, man wüßte gerne mehr. Im Internet schreibt einer vom anderen ab, oft ist die Herkunft einer Information nicht nachzuvollziehen und zu überprüfen. Eines jedoch ist sicher - momentan trifft sich die Bilderberg-Gruppe wieder einmal. Dieses Jahr vom 31.05.-03.06.2007 in Istanbul, vermutlich im Ritz-Carlton Hotel.
Ins Leben gerufen wurde dieses jährliche Treffen von 115-130 führenden Politikern und Medien- und Wirtschaftsbossen durch eine Idee von Józef Retinger, einem früheren Angehörigen des britischen Geheimdienstes. Zum ersten Mal traf 1954 eine Gruppe hochrangiger Vertreter der “Funktionselite” - die meisten aus NATO-Staaten - unter der Schirmherrschaft des niederländischen Königshauses und der milliardenschweren Familie Rockefeller im niederländischen Oosterbek zusammen. Ort des schon damals geheim gehaltenen Treffens war das Luxus-Hotel Bilderberg, nach dem sich die Gruppe fortan benannte. Damals soll das Treffen von der CIA finanziert worden sein, später wurden die Kosten aus “Spenden” gedeckt. Seitdem trifft man sich in wechselnder Besetzung jedes Jahr einmal an einem anderen Ort der Welt.
Als Kern der Gruppe gelten derzeit Henry Kissinger, David Rockefeller und Zbigniev Brzezinski. Sie legen offenbar fest, wer eingeladen wird. In manchen Fällen dürfte die Einladung mehr einer Vorladung gleichkommen. Ziel bei der Einladungsvergabe ist es angeblich, ein möglichst ausgewogenes politisches Gleichgewicht der Vertreter der wichtigsten Länder vor Ort zu haben.
Es ist auffällig, wie häufig Politiker, die zu Bilderberg-Konferenzen eingeladen waren, recht bald danach einen wesentlichen Karriereknick zu verzeichnen haben, mal nach oben, mal nach unten. Ein eher unbekannter Gouverneur aus Arkansas namens Bill Clinton war 1991 eingeladen und ein Jahr später Präsident der USA. Tony Blair nahm 1993 teil und wurde drei Jahre später Premierminister von Großbritannien. Angela Merkel war 2005 eingeladen, gemeinsam mit Gerhard Schröder. Eine Woche später trat Gerhard Schröder als Parteivorsitzender der SPD zurück, Angela Merkel löste ihn noch im selben Jahr im Bundeskanzleramt ab. Otto Schily war in den letzten Jahren mehrfach dabei, zuletzt 2006. Die EU-kritische Margret Thatcher verlor ihr Amt als britische Premierministerin, nachdem sie an der Konferenz 1990 teilgenommen hatte. Ihr Nachfolger, John Major, war selbstverständlich auch ein “Bilderberger”.
Auf den Bilderberg-Konferenzen werden offenbar die Ziele und Meilensteine der zukünftigen Weltpolitk festgelegt und grob koordiniert, obwohl dieses Gremium über keinerlei demokratische Legitimation für solche Entscheidungen verfügt. Die Geladenen erörertern ihre Standpunkte und Argumente und treffen mündliche Vereinbarungen, die dann durch die einflußreichen Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Medien umgesetzt werden.
Die Teilnehmerlisten der Jahre 1991-2006 finden sich auf www.bilderberg.org, wobei diese Quelle mit Vorsicht zu genießen ist. Neben Fakten findet sich dort auch viel Spekulatives. Guido Westerwelle gibt selbst öffentlich bekannt, dass er dieses Jahr an der Bilderberg-Konferenz teilnehmen wird, er steht jedoch nicht auf der angeblich “durchgesickerten” Liste für 2007, dafür aber finden sich dort “Auslaufmodelle” wie Jürgen Schrempp und Otto Schily.
Sind die Bilderberger Königsmacher? Dann heißt unser nächster Bundeskanzler Guido!
Quelle
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